Chronik Erziehungshilfe e.V.

Erziehungshilfe e.V. entsteht als gemeinnütziger Verein und Mitglied des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes aus einer pädagogisch psychologischen Praxis in HH-Meiendorf. Rosemarie Gebien, Helga Meta Erika Toppel und Maria Luise Margarethe Solmsen bilden  am 22.10.1976 zur Gründung den neuen Vorstand. Am 2.1.1977 beginnt die Arbeit mit einer Wohltätigkeitsveranstaltung. Es war keinerlei Geld vorhanden, alles wurde in Eigenarbeit gemacht.

Der Pavillon hinter der Schule Potsdamer Straße 6 in Rahlstedt-Hohenhorst wurde kostenlos erworben, mit der Bedingung der Übernahme der Abbruchkosten. Hier begann alles. Fünf Jahre später kam Margrit Bründel dazu, die voller Elan Jahrzehnte unsere Verwaltung leitete.

Zunächst war der Schwerpunkt die Kinderbehandlung mit paralleler Elternberatung. In einigen Fällen wurden Trainingsprogramme nach heilpädagogischen und verhaltenstherapeutischen Gesichtspunkten individuell zusammengestellt.

1992 zogen heftige Gewitter über ganz Deutschland, die sich immer neu bildeten. Mit Sicherheit war es aber kein Blitzschlag, sondern Brandstiftung, als gegen 2 Uhr morgens die Räume der Erziehungshilfe in Brand gesetzt und zerstört wurden. Der Schaden beläuft sich auf mehrere Hunderttausend D-Mark.

Der Verein ist von seiner ersten existenziellen Krise betroffen. In einer großartigen Spendenaktion und mit herausragenden Einsatz der damaligen Mitwirkenden gelingt es, dass Haus wieder aufzubauen. Am 2.März 1994 laden Team und Vorstand zur gemeinsamen Pflanzaktion und Einweihung ein. Das Wochenblatt meldet: „Erziehungshilfe wieder präsent“.

1996 – 1998 wagt Erziehungshilfe e.V. den Sprung aus der Gesundheitshilfe in die Jugend- und Eingliederungshilfe. Er wird anerkannter Träger der Jugendhilfe und erhält als erster Freier Träger – damals einmalig in der Hamburger Jugendhilfe – einen freien Zugang in einem vereinfachten Verfahren zu §28 „Erziehungsberatung“. Innerbetrieblich setzte ein über viele Jahre andauernder Prozess von der ursprünglichen Selbstverwaltung hin zu Funktionszuteilungen und hierarchischen Strukturen ein. In dieser Zeit gibt es auch erstmalig Anfragen von Familien mit Gehörlosigkeit. Aus Einzelfragen entwickelt sich ein professionelles Angebot in Gebärdensprache.

Am 28.09.2001 feiert Erziehungshilfe in einem großen Festakt seinen 25jährigen Geburtstag. Einem Empfang für die Öffentlichkeit und Kolleginnen und Kollegen folgt am Nachmittag ein Fest für Familien.

2003 /2004 gründete Erziehungshilfe eine weitere Beratungsstelle im Alstertal, Tegelsbarg 1.

Neben der originären Arbeit (Erziehungsberatung, Kinder- und Familientherapie) entwickeln sich weitere Projekte aus dem sozialräumlichen Bedarf. Sie sorgen für eine sinnvolle Ergänzung und die Erweiterung des Angebotsspektrums des Vereins Erziehungshilfe.

2006 hat der Verein 29 Mitglieder, einen ehrenamtlichen Vorstand und eine Geschäftsführung. Es sind insgesamt 14 Teilzeitkräfte angestellt. Erziehungshilfe e.V. ist gesund, leistungsfähig und zukunftsorientiert.

Seit 2007 ist Erziehungshilfe e.V. kontinuierlich gewachsen. Es kamen neue Projekte und neue Standorte dazu.

2008 wurde mit „Elternschaft und Trennung“ die Beratung für die Mitwirkung bei familiengerichtlichen Verfahren zu Umgangs- und Sorgerechtsanträgen für den Bezirk Wandsbek übernommen.

Durch die intensive Zusammenarbeit mit 11 Kitas im Projekt „Hand in Hand“ entstand in Hohenhorst im Anschluss die Beratungsstelle für Kindesentwicklung und Frühförderung. Mit „sichtbar“ etablierte sich der Bereich „Beratung von Gehörlosen“ und baute einen eigenen Standort im Bezirk Altona auf. Mit dem Haus am See übernahm Erziehungshilfe e.V. 2012 erstmalig die Trägerschaft des Communitycenters und Mehrgenerationenhauses in Hohenhorst.

Weitere Angebot entstanden: Zwei Elternlotsenprojekte mit insgesamt mehr als 40 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen, Frühe Hilfen und Familienteams, ein Schulprojekt, Sozial- und Gesundheitsberatung, ein Angebot der sozialen Gruppenarbeit (Trio). Für die Trennungs- und Scheidungsberatung im gerichtlichen Verfahren entstand ebenfalls ein eigener Standort, zunächst in Berne, dann in Bramfeld). Ambulante Hilfen zur Erziehung sowie aufsuchende Familientherapie runden das Angebotsspektrum ab.

Seit 2022 haben wir zudem ein Quartiersprojekt, wo Langzeitarbeitslose eine Beschäftigung finden. Inzwischen hat der Verein 70 Mitarbeiter:innen und ca. 45 ehrenamtlich Mitarbeitende, was in Zahl und Umfang einem gut aufgestellten mittelständischen Unternehmen entspricht. Kurt-Werner Mosert, Horst Imelmann und Doris Maeck bilden den Vorstand. Torsten Höhnke ist seit 1998 Geschäftsführer